Fachkräftemangel entgegenwirken – mit Auszubildenden

9. September 2021

Fachkräftemangel ist ein Thema, das heutzutage viele Betriebe beschäftigt – und nicht nur die Betriebe, sondern den Arbeitsmarkt mancher Branchen einiger Bundesländer. Unter Fachkräften versteht man die Personen, die eine anerkannte mindestens zweijährige Berufsausbildung oder eine anerkannte akademische Ausbildung abgeschlossen haben. Ein Fachkräftemangel entsteht, wenn die Qualifikationsanforderungen der Arbeitgeber und die tatsächlichen Qualifikationen der Arbeitnehmer nicht übereinstimmen und die Nachfrage nicht genug gedeckt werden kann.

Da die Funktionsweise des Arbeitsmarktes den Fachkräftemangel zeitlich eingrenzt, gibt es den Mangel allerdings nicht dauerhaft. Doch leider bleiben schon seit mehreren Jahren viele Ausbildungs- und Arbeitsplätze unbesetzt, weil qualifizierte, passende Bewerber fehlen. Darum ist es umso wichtiger, die Ausbildung attraktiv und interessant zu gestalten, um ein Fehlen der fachlich qualifizierten Arbeitskräfte zu verhindern.

Aber es gibt doch Arbeitslose – warum besetzt man diese Stellen nicht mit ihnen?

Diese Frage lässt sich einfach erklären: Nicht alle Arbeitslosen zählen zu den gesuchten Fachkräften oder haben eine Ausbildung, die zu dem jeweiligen Beruf passt. Somit würde man die Stelle mit Personen besetzen, die nicht die geeigneten Qualifikationen und das geeignete Wissen haben – Personen, die die Arbeit nicht so ausüben können, wie es Fachkräfte könnten.

Wie kann man dem Fachkräftemangel denn entgegenwirken?

Unternehmen können diesem Problem entgegentreten, indem sie mehr Ausbildungsplätze anbieten. Am besten bieten sie mehr Praktika an, damit sich das Unternehmen und potenzielle Azubis kennenlernen können. Wenn sich ein/e Interessierte:r für die Ausbildung entscheidet, kann man sich so sicher sein, dass die Auszubildenden Spaß an der Ausbildung haben und ausreichend motiviert sind. Eine Ausbildung ist eine der nachhaltigsten Maßnahmen gegen den Mangel, denn damit wird der Bedarf langfristig gedeckt. Außerdem – wenn Sie den/die Auszubildende:n selbst ausbilden – haben Sie die Möglichkeit, diese:n selbst so auszubilden, wie er am besten in Ihr Unternehmen passt. Das bedeutet: Sie bilden den Auszubildenden/die Auszubildende zwar fachlich genauso aus wie er/sie überall ausgebildet werden könnte, Sie haben die Möglichkeit, Wissen in manchen Fachgebieten noch zu intensivieren. Wer Ausbildungsplätze anbietet, hilft nicht nur seinem eigenen Unternehmen, sondern auch seiner Branche und dem Arbeitsmarkt.

Auch wir tragen dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Darum haben wir seit dem 01. September einen neuen Auszubildenden für den Beruf des Anlagenmechanikers: Niclas. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit dir – schön, dass du da bist!

Wie läuft die Ausbildung als Anlagenmechaniker ab?

Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Unter einer dualen Ausbildung versteht man, dass der/die Auszubildende:r einen Teil davon in der Berufsschule und einen Teil davon im Betrieb absolviert. Niclas lernt die Theorie in der Berufsschule, die praktischen Elemente werden bei uns im Betrieb vertieft. Die Prüfung wird vor der Industrie- und Handelskammer abgelegt. Übrigens gibt es hier keine Zwischenprüfung. Stattdessen wird die Abschlussprüfung in zwei Teilen absolviert. Nach ungefähr 18 Monaten steht die erste Prüfung an, nach dreieinhalb Jahren – also zum Schluss der Ausbildung – ist der zweite Teil der Abschlussprüfung dran.

Was macht man eigentlich als Anlagenmechaniker?

Das Aufgabengebiet eines/einer Anlagenmechanikers/Anlagenmechanikerin ist breitgefächert, interessant und vielseitig. Diese Ausbildung ist besonders geeignet für Menschen, die gerne im Team arbeiten, perfektionistisch auf Kleinigkeiten achten, Technik lieben und an ihr interessiert sind.

Zu den Aufgaben gehören:

Arbeitsaufgaben planen
Der/die Anlagenmechaniker:in entwickelt anhand von technischen Zeichnungen Wartungs- und Montagepläne in enger Absprache mit dem/der Auftraggeber:in. Außerdem organisiert er/sie Montagearbeiten und wählt Werkzeuge, Maschine und Werkstoffe aus.

Einzelteile fertigen
Einzelkomponenten für größere Geräte, Apparate und Maschinen verschiedener Industriebereiche wie Tanks, Rohre oder Kessel werden von Hand oder mithilfe spezieller Maschinen gefertigt. Beispielsweise zeichnet man Formstücke vor und schneidet das Blechstück manuell mit einer speziellen computergesteuerten Fräsmaschine oder einer Blechschere zu. Dann werden diese Einzelkompositionen mittels Schweißen zu Anlagen oder Baugruppen zusammengefügt. Anschließend wird die Funktion der Anlage überprüft.

Überprüfung und Montage
Vor Ort beim Kunden untersucht der/die Anlagenmechaniker:in die Geräte auf mögliche Schäden beim Transport und beseitigt eventuelle Qualitätsmängel, wobei er/sie jeden Schritt säuberlich protokolliert. Dann montiert der/die Anlagenmechaniker:in die fertigen Teile und nimmt die Anlage in Betrieb – und testet die Funktionalität.

Den Kunden einweisen
Ist die Anlage montiert, muss der/die Anlagenmechaniker:in den Kunden/die Kundin über die Nutzung und Funktion der Anlage aufklären. Des Weiteren werden gesetzliche Auflagen und die Bedingungen der Instandhaltungen erläutert.

Wartung und Umbauaufgaben
Zu den weiteren Aufgaben eines/einer Anlagenmechaniker:in gehören außerdem auch Wartung und Umbau. So werden bestehende Einrichtungen regelmäßig gewartet.

Wie Sie sehen, ist der Beruf des Anlagenmechanikers sehr vielseitig und äußerst interessant. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsamen 3,5 Jahre mit unserem Auszubildenden und sind sehr stolz, ein Ausbildungsbetrieb zu sein!

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